Tierschutzpartei
Dortmund
Für mehr Klimaresilienz in der Stadt
Tiny Forest: Modellprojekt für Dortmund beantragt
07.03.2023
Tiny Houses – die kleine, ökologischen und übersichtlichen Häuser sind derzeit in aller Munde. Doch wenn es nach der Ratsfraktion DIE LINKE+ geht, soll es Dortmund bald auch einen Dortmund Tiny Forest geben. Einen Miniwald – und das als Modellprojekt. Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen (AKUSW) soll sich schon in seiner nächsten Sitzung am 8. März mit diesem Thema beschäftigen.
Der neue Miniwald soll – wie der Name sagt – auch mini sein. Auf einer freien Fläche in Größe eines Parkplatzes oder Tennisplatzes sollen unterschiedliche Bäume gepflanzt werden. „Wir möchten die Verwaltung beauftragen, im Rahmen eines Modellprojektes einen sogenannten Tiny Forest in Dortmund zu entwickeln und zu begleiten“, erläutert Sebastian Everding von der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei), sachkundiger Bürger für die Fraktion DIE LINKE+ und stellvertretendes Mitglied im AKUSW. Sicherlich werde sich irgendwo ein kleines Stück Land finden lassen, dessen Boden eine ökologische Aufwertung vertragen könne.
Ziel der Fraktion DIE LINKE+ ist es, ein kleines zusätzliches, artenreiches und vor allem ökologisch wertvolles Fleckchen Grün in die City zu holen – das noch einen attraktiven Nebeneffekt hat. Im Gegensatz zu einer Wiese oder einer Blumensäule kann ein einzelner Baum im heißen Sommer so viel Kühlung spenden wie 10 Standard-Klimageräte. Hinzu kommt die Klimaverbesserung – wenn auch nur im Kleinen.
Das Bundesumweltamt jedenfalls bewertet Tiny Forests positiv wegen der günstigen Auswirkungen auf die Klimaresilienz von Großstädten. Laut dieser Behörde kostet es etwa 100 Euro pro Quadratmeter, einen Tiny Forrest zu errichten.
In Darmstadt gibt s schon einen, in Eberswalde auch. Doch die meisten Tiny Forests stehen bislang in den Niederladen, in Belgien und vor allem in Asien. „Tiny Forests gehen auf Forschungen des japanischen Ökologen Akira Miyawaki zurück, der sich bereits in den 1970er-Jahren mit der Waldentwicklung und Begrünung von Großstädten beschäftigte“, erläutert Sebastian Everding. „Miyawakis Ideen wurden von dem indischen Öko-Unternehmer Shubhendu Sharma aufgegriffen, der als Erster kleine verdichtete Stadtwälder auf degradierten Böden pflanzte. Seit den 2010er-Jahren verbreitet sich diese Idee auch mehr und mehr in Europa.“
Charakteristisch für Tiny Forest seien ihre kleine Grundfläche und die zunächst dichte Bepflanzung von zwei bis sieben Bäumen je Quadratmeter, erklärt Everding. „Nach der Stabilisierung sollen durchschnittlich 0,5 bis 2,5 Bäume auf einem Quadratmeter stehen.“
Pressekontakt:
Sebastian Everding
sebastian-everding @ tierschutzpartei.de