Tierschutzpartei
Dortmund

Eine private Wildauffang- und Auswilderungsstation
Ewald Ferlemann und sein Leben für die Vögel

06.11.2021

Rentnerinnen und Rentner haben grundsätzlich wenig Zeit, dies ist ja allgemein bekannt. Wofür diese Zeit aufgewendet wird, dürfte bei Ewald Ferlemann aus Dortmund-Dorstfeld jedoch anders sein, als bei vielen anderen Menschen im Ruhestand. Der 67-Jährige betreibt seit über 40 Jahren eine private Auffang- und Auswilderungsstation für Wildvögel und ist damit zu einer der zentralen Anlaufstellen für verletzte Vögel im Ruhrgebiet geworden – erst im Oktober wurde er für sein Lebenswerk mit dem deutschen Tierschutzpreis ausgezeichnet.

Besucht man die gepflegte Zechensiedlung, so vermuten nur die wenigsten, dass sich im Garten hinter dem Haus von der kleinen Trottellumme über Enten und Störche bis zur Möwe die unterschiedlichsten gefiederten Tiere tummeln. Diese warten auf die Rückkehr in die Freiheit  oder haben dort aufgrund schwerwiegender Verletzungen einen Platz bis zum Lebensende gefunden.

Ewald Ferlemann besitzt eine Ausnahmegenehmigung der unteren Landschaftsbehörde, um eine Auffangstation für streng geschützte Arten zu betreiben. Jeder Neuzugang und jede Art wird dabei protokolliert. Hier den Überblick zu behalten ist enorm wichtig, denn es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein oder mehrere Neuzugänge „frei Haus“ geliefert werden. Sei es Polizei oder Feuerwehr mit einem Graureiher nach einem Zugunfall, der Zoll mit beschlagnahmten Tieren oder einer der zahlreichen Tierschutzvereine mit einem Fundtier. Das Einzugsgebiet der Station geht dabei weit über die Dortmunder Stadtgrenzen hinaus und so halten auch hilfsbedürftige Tiere aus den Nachbarstädten wie Hagen oder Unna den aktiven Pensionär auf Trab.

Aktuell befinden sich im Garten und den Volieren rund 150 Tiere, diese Zahl verdoppelt sich aber jeden Sommer aufs Neue. Sollte zwischendurch doch mal etwas Luft sein, so wird diese für Fachvorträge im Naturkundemuseum oder für Führungen von Schulklassen genutzt.

Die Möwe zwickt, wenn sie hungrig wird

Allein für artgerechtes Tierfutter entstehen Ferlemann jeden Monat rund 1.000 Euro an Kosten. Die Bezirksregierung Arnsberg unterstützt diese wichtige Arbeit finanziell, verlangt aber einen Eigenanteil. Diesen Eigenanteil, sowie die darüberhinausgehenden Futter- und Tierarztkosten, muss der engagierte Tierschützer über Spenden erwirtschaften, die gerade in der Coronazeit spürbar zurückgegangen sind.

„Es ist beeindruckend, was Herr Ferlemann hier in seinem Garten aufgebaut hat“, so Jutta Schreiber aus dem Team der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) in Dortmund und ergänzt: „Diese Lebensleistung eines einzelnen Tierfreundes hat so viel bewirkt und vermutlich über die Jahre tausende Tierleben gerettet, so dass eine Auszeichnung wie der Tierschutzpreis mehr als verdient ist!“.

Ihr Parteikollege Sebastian Everding stellt nach erfolgreicher Flucht vor der hungrigen Möwe noch abschließend fest: „Umso wichtiger ist es, dass sich Herr Ferlemann voll auf seine Arbeit mit den Tieren beschäftigen kann und sich weniger Sorgen um stetig steigende Futtermittelkosten machen muss. Die Tierschutzpartei wird eine mögliche finanzielle Unterstützung durch die Stadt Dortmund aus diesem Grund über die gemeinsame Fraktion Linke+ in den Dortmunder Stadtrat einbringen.“

Homepage von Ewald Ferlemann

Spendenkonto: DE10 4405 0199 0212 1545 63  bei der Stadtsparkasse Dortmund

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Ewald Ferlemann in seinem Garten bei der Möwenfütterung (Fotos: S.Everding)

Pressekontakt:

Sebastian Everding
sebastian-everding@tierschutzpartei.de