Tierschutzpartei
Dortmund
Rote Karte für Schliefenanlagen
Weltrekord in Dortmund aufgestellt
12.10.2025
Am vergangenen Samstag, den 11. Oktober versammelten sich zahlreiche engagierte Menschen aus ganz Deutschland am Europabrunnen in der Dortmunder-City, um gegen die tierschutzwidrige Praxis der Schliefenanlagen und der Fuchsjagd zu protestieren. Auch der geplante Weltrekordversuch konnte umgesetzt werden: noch nie zuvor wurden so viele rote Karten gegen Tierleid und zum Schutz der Füchse in den Himmel gehoben.
Zu dieser Protestaktion hatte das Netzwerk Fuchs eingeladen und es beteiligten sich zahlreiche Tier- und Naturschutzvereine sowie Initiative und Einzelpersonen daran. Die Gruppe fordert das sofortige Ende des Jagdhundetrainings an lebenden Füchsen in mehr als 100 Schliefenanlagen in Deutschland. In einem vor Ort aufgebauten Pavillon konnte auf Basis eines Modells einer derartigen Anlage umfassende Aufklärungsarbeit geleistet werden und es war für alle Beteiligten immer wieder überraschen, wie viele Dortmunder die Anlage im Stadtgebiet (etwa 9 km von City entfernt) noch unbekannt war. Diese wird von mehreren Teckel- und Terrier-Vereinen genutzt und gehört zu den am stärksten frequentierten in NRW. Die Tiere erleben bei jeder Trainingseinheit eine massive psychische und körperliche Belastung und sind häufig von pathologischen Verhaltensweisen wie Stereotypien und Apathie betroffen.
Zusätzlich zur Fotoaktion konnten Dortmunderinnen und Dortmunder rote Karten mit einer persönlichen Botschaft an den neuen Oberbürgermeister der Stadt Alexander Omar Kalouti formulieren, die ihm in Kürze übergeben und zum Handeln in dieser Sache auffordern sollen.
Zur Erklärung: Schliefenanlagen sind Tunnelsysteme, in denen man Jagdhunde (Teckel oder Terrier) dafür trainiert, Füchse aus dem Bau zu treiben, damit diese von den wartenden Jägern geschossen werden. Dazu werden Füchse in Zwingern gehalten, deren Lebenszweck in der Ausbildung von Hunden für die Tötung ihrer Artgenossen besteht. Die gefangen gehaltenen Füchse werden zwar durch Schieber vor einem direkten Körperkontakt mit den Hunden bewahrt, sie durchleben aber bei jeder Trainingseinheit und Bauhundeprüfung eine Situation der Todesangst.
Weitere fachliche Redebeiträge wie beispielsweise von der Tierärztin Kirsten Tönnies, den Biologen Dr. Martin Steverding und Anita Kreutzer und dem Tierrechtsaktivisten Peter Hübner folgten. „Es handelt sich dabei um eine grausame Tierquälerei und ist im Jahr 2025 rechtlich und moralisch nicht länger vertretbar“, so der Europaabgeordnete Sebastian Everding zu den Teilnehmenden, der noch ergänzt „Andere Länder wie Dänemark und Norwegen haben längst reagiert und setzen moderne tierschutzkonforme Alternativen wie die Fuchsroboter Everfox und SimFox für das Training ein. Wir fordern, dass auch Deutschland endlich handelt und den Tierschutz ernst nimmt!“.
Ebenfalls deutlich wird Helmut Pruß, frisch gewählter Stadtrat der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei): „Für mich ist der Betrieb einer Schliefenanlage überhaupt nicht mit geltendem Recht vereinbar! Der Rat kann also politische Beschlüsse fassen, die das Veterinäramt oder die Verwaltung auffordern, Maßnahmen zu prüfen und einzuleiten. Formaljuristisch ist meiner Meinung nach eine kommunale Schließung möglich, aber sie muss über den Weg Tierschutzrecht / Baurecht- oder Nutzungsrecht laufen, über das Jagdrecht nur indirekt.“

Pressekontakt:
Sebastian Everding
sebastian-everding @ tierschutzpartei.de